2021-07-27
In der New York Times stand, es gebe Nobelpreisträger und Nobelpreisträger, wobei Steven Weinberg natürlich zur zweiten Kategorie gehöre. Der Mann hat seinen Namen gemacht mit A Model of Leptons , aber unsereins kannte ihn natürlich erst mit den ersten drei Minuten. Was ich seinerzeit nicht gelesen habe und irgendwie schien es mir immer, jetzt ist auch zu spät. Nach den ersten drei Minuten, sagte Weinberg, ist ohnehin nichts Aufregendes mehr passiert.
Gelesen habe ich aber To Explain the World: The Discovery of Modern Science. Und darin sagt er, dass das Jahr 1323 der Wendepunkt der Geschichte gewesen ist. - Einmal kurz nachdenken, was da wohl passiert sein könnte...
In diesem Jahr nämlich wurde Thomas von Aquin heiliggesprochen. Was hat das mit der "Entdeckung" der Wissenschaften zu tun? Das, so Weinberg, war der Zeitpunkt, an dem die Verurteilung der Wissenschaften aufgehoben wurde (die es bis dahin ähnlich wie in der muslimischen Welt gegeben hatte.) 1325 verkündet der Bischof von Paris: "We wholly annul the aforementioned condemnation of articles and judgments of excommunication as they touch, or are said to touch, the teaching of blessed Thomas [] but leave them for free scholastic discussion". Mit der Heiligsprechung Aquins wurde auch die Verbannung Aristoteles’ aufgehoben und die Ansicht, dass alles, was man wissen könne und solle aus der Bibel kommt. Damit wurde anerkannt, dass es Naturgesetze gibt, die man entdeckenkann und soll.
Weinberg war Atheist, was heutzutage selbst bei einem Wissenschaftler nicht selbstverständlich ist: „With or without religion good people can behave well and bad people can do evil. But for good people to do evil – that takes religion.“
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