2021-09-16
Gestern Preview Dune. Eigentlich bin ich zu alt für non-Marvel-Blockbuster. Aber D. ist Timothée Fan und so gab es den fait accompli.
Zuerst das Postitive: Ich konnte keine rassistischen Inhalte erkennen. (Was nicht viel heißen muss.) Und Josh ist dabei. Ansonsten, es handelt sich um ein feudalistisches, faschismusverherrlichendes Messias-Spektakel.
Worum geht es? Nur auf dem Wüstenplaneten wird die Droge Spice geerntet, die aus irgendwelchen Gründen für die interstellare Raumfahrt notwendig ist. Der Imperator in seiner Weisheit (oder Schändlichkeit) verfügt nun, dass sich um den Abbau nicht mehr Vasall A, sondern Vasall B kümmern soll. Was irgendwie zu einem Krieg führen soll. Wobei A die Bösen, B die Guten sind. Jedenfalls ist B Oscar und Timothée sein Sohn, der gleichzeitig, darf man vermuten, der lange von den Wüstenbewohnern ersehnte Messias ist. Es kommt zu Verrat und vielen sinnlosen Gemetzeln, und am Ende streifen die Überlebenden der Fortsetzung entgegen.
So weit, so gut. Nette Bilder, so was ähnliches wie Steampunk-Charme. Die Hubschrauber haben Libellenflügel. Gut, das will ich noch annehmen. Aber vierhundert Meter lange Sandwürmer? Wie sollen die sich denn entwickelt haben? Männer, die an Wänden kleben und Männer mit Röntgenblick, die schneller als das Licht fliegen, kann ich akzeptieren, weil dafür eine wissenschaftlihe Erklärung gegeben wird. Radioaktive Spinne, rote Sonne. Aber so ein Wurm? Der ernährt sich dann von den Wüstenmäusen? Jedenfalls nicht von den Femen, den die haben ja im Ministerium des Silly Walk die geeignete Gegenwehr gelernt und können die Biester auch wegtrommeln. Und wie sollen die unter der Wüste kriechen? Zu viel für mich.
Aber auch das hätte ich ertragen, wäre da nicht noch die abscheuliche Zimmer-Musik. Unfassbar, dass Menschen nicht trotz, sondern geradezu wegen der Musik in den Film gehen. Eben Brian Eno gehört, der die Musik zum ersten Dune-Versuch beigesteuert hatte. Auch nicht toll, aber so unendlich viel besser als Zimmer...
Und dann die Heldin. Oder das Mädchen, das sie vielleicht soll. Bisher hat sie nicht viel mehr getan als dem Timothée ein Messer zu schenken, auf dass er in Würde sterben könne. Ist das das Schönheitsideal der 2020er? Ich wünschte ich könnte eine Volleyball-Mannschaft zusammenwählen. Die käme als letzte ins Team.
Das einzig realistische an dem Film ist, dass es nicht einmal mehr den Dativ gibt. Gleich zu Anfang befinden wir uns „auf Planet von Haus Arteides”.
4/10, Cinemaxx
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