Liedzeit

Das Leben de

2022-02-05

Vernon Subutex

So steht das auf den Plakaten. Irgendjemand muss dem Thalia-Tehater mal sagen, dass dieser typographische Trick nie besonders witzig war, und sich der Aha-Effekt nach 20 Jahren verflüchtigt hat.Neues Department? Warum nicht?

Eigentlich hatte ich mir geschworen keine verbühnten Romane mehr anzusehen, und doch saß ich irgendwie viereinhalb Stunden mit Maske im brechend vollen Theater. Und wie wars? Lehrreich.

Offenbar hat der geniale Joachim Meyerhoff sich in seinen Vertrag schreiben lassen, dass alle anderen Schauspieler schwach sein müssen, auf dass er noch glänzender rüberkommen könne. (Ausgenommen Ruth Rosenfeld als Pamela Kant per Zoom wegen C. zugeschaltet.)

Viel Musik, so Punksachen hauptsächlich, von einer Drei-Mann-Kombo. Laut und gar nicht schlecht. Leider musste der Bassist auch noch eine Sprechrolle übernehmen und einen Monolog vortragen. Und das war das Schlimmste, was ich je im Theater erlebt habe. Der arme Mann.

Der Held hat mal einen Plattenladen geführt und ist natürlich pleite gegangen. Der Zug der Zeit. Nun kann man einem solchen Mann natürlich nicht zumuten, einfach einen Job anzunehmen. Und so landet er endlich obdachlos auf der Straße. Vorher allerdings steigt er noch jeweils für ein paar Tage bei ehemaligen Weggenossen ab und gibt denen Gelegenheit, immer einen Monolog vorzutragen.

Vernon hat davon viel, besonders im Teil vor der Pause. Und hier nun das Lehrreiche. Eigentlich nur eine Frage. Waren seine Texte eigentlich wirklich so viel besser als die der Mitwirkenden, oder hat er durch Schauspielerkunst nur die Illusion geschaffen?


Kommentare

Was ist denn das da oben links? Eine Röntgenaufnahme oder eine Luftaufnahme? (J, 2023-03-10)
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