Liedzeit

2024-01-13

Als Lucky Luke-Leser kennt man die Geschichte Oklahomas. Aber nicht unbedingt die, die uns Martin Scorsese in seinem neuen Film erzählt. Lang und breit erzählt.

Die Osage (Indianer) sind durch Erdöl reich geworden. Und leben friedlich mit den weißen Siedlern zusammen. Sie verstehen sich prächtig, besonders mit dem Lokalmatador William Hale, dargestellt von De Niro. Der liebt die Indianer so sehr, dass er seine Neffen mit Indianerinnen verkuppelt. Darunter auch DiCaprio, der seinem Land als Koch gedient habend gerade aus dem Krieg zurückgekommen ist. Leo heiratet also die schöne Molly, gespielt von Lily Gladstone, die dafür unbedingt den Melanie-Hamilton-Preis erhalten sollte. Dann wird eine Schwester nach der anderen ermordert und der schöne Leo ist nicht ganz unschuldig. Das zieht sich. Molly erhält, als eine der ersten weltweit, Insulin. Leider nicht nur.

Man spielt gerade mit dem Gedanken abzubrechen, als endlich Hoovers Truppe austaucht und etwas Fahrt aufkommt. Und auch Brandon Fraser darf kurz sein Können andeuten als Anwalt, der Leo überzeugen soll, lieber nicht als Kronzeuge aufzutretetn. Den Galgen wünscht man allen.

Sehr schön gemacht das Ende, wo wir eine Radiosendung live performt erleben, wo die weitere Entwicklung, was man sonst so im Abspann liest, erklärt wird.

Schöne Bilder, schöne Musik, keine sehr erbauliche Geschichte. Und lang. Sehr lang.

Apple TV, 8/10