2024-10-01
Ein Film über die frühen Jahre des Donald J. Trump. Ein wenig hatte ich befürchtet, dass das auf niveauloser Lächerlichmachung hinausläuft. Aber das war keineswegs so. Oder wenn, dann nur ein wenig.
Der junge Donny, gespielt von Sebastian ("Bucky Barnes") Stan, möchte gerne erfolgreicher Immobilienhai werden. Wie sein Vater, nur besser. Leider steht die Firma des Vaters am Abgrund. Es läuft ein Verfahren wegen angeblicher oder tatsächlicher Diskrimminierung von Schwarzen. Helfen soll der gewiefte Anwalt Roy Cohn (der damit prahlt, die schwangere Frau Rosenberg auf den elektrischen Stuhl gebracht zu haben). Und das tut er. Der hat zum Glück, sagen wir, Druckmittel in der Hand, die ihn und damit Trump bei seinen Siegen unterstützen.
Bei diesem Cohn also geht Trump in die Lehre. Und was sind die drei Lehren, die zu verinnerlichen sind? 1. Attack, attack, attack, 2. Deny, deny, deny und 3. Never admit defeat!
Trump schafft es sein erstes Hotel zu bauen, und dann natürlich den Trump-Tower. Steuern muss er nicht zahlen, wofür hat man seinen Anwalt? So bleibt Kohle genug übrig, um um die schöne Ivana zu freien.
Stan ist großartig, aber Jeremy Strong als Cohn noch besser. Wir erleben das New York der siebziger und achtziger. Donald wirkt etwas fremd in der Szene, zum Beispiel weil er nicht trinkt. Aber wenn es darauf ankommt, ist er dabei. Und macht seine Deals. Geht nicht immer alles glatt, so wie in Atlantic City, aber am Ende ist er obenauf, und der arme Cohn an AIDS erkrankt. Ist bei Donald tatsächlich ein Hauch von Freundschaft vorhanden? Das bleibt unklar.
Ivana dagegen mag er inzwischen doch nicht mehr so, kein Wunder, hat sie sich doch Platiktitten machen lassen. Weil er das wollte. Aber was ist das für ein Grund?
Trump wird unsympathisch genug dargestellt, aber auch wieder nicht so unsympathisch, und zum Beispiel gibt es Anklänge des Humors, der ihn auszeichnet. Am Ende eine Haartransplantation. Historisch gesichtert? Egal.
Ein gut gemachter Film mit sehr schöner Musik. Die ist immer, glaube ich, ein wenig anachronistisch. Aber wir bekommen Baccara, Barry White, Suicide (Ghost Rider!), New Order. Und jedesmal passt sie wunderbar.
8/10 Cinemaxx (Filmfest)
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