2025-01-08
Wie der Titel schon vermuten lässt, handelt es sich um eine farcical comedy inspired by the works of P.G. Wodehouse. Gehöre ich nicht eigentlich zu den Puristen, die Adaptionen für die Bühne verabscheuen? Ja, schon, aber es muss auch Ausnahmen geben dürfen.
Inspired heißt in diesem Fall, packe alles, was an Wodehouse erinnert irgendwie zusammen. Dash it all! Wir haben also Bertie und Jeeves und Tante Dahlia und ... sonst irgendwie niemanden, da leider nur drei Leute für dieses Stück auf die Bretter zu bringen waren. Aber so ein echter Schauspieler kann natürlich multiple characters spielen. Und damit man sieht, dass das alles ja nur ein Heidenspaß sein soll, werden Madeline Bassett, die mit Gussie Fink-Nottle verlobt ist, aber im Hintergrund immer droht, unseren Bertie ehelichen zu müssen, sowie Steffi von Jeeves mit Schnurrbart gespielt. Das Ganze wird von Bertie erzählt, der uns beweisen möchte, und nicht ohne Erfolg, dass es so viel mit der Schauspielerei nun auch nicht auf sich hat. Hauptsache die Geschichte ist so komplex wie absurd.
Es geht darum, dass Tante Dahlia, befürchtend ihren Chef Anatol zu verlieren, weil dem Gatten zuzutrauen ist, ihn gegen einen Cow creamer einzutauschen, Bertie beauftragt, besagten Creamer zu stehlen. Und zwar Sir Watkyn Bassett. Leider verliert Gussie ein Notizbuch, mit kompromitierenden Inhalt, das die Verlobung mit Madeleine gefährdet, und um die nicht heiraten zu müssen, ist Bertie gewungen, den Creamer auch im Auftrag von Steffi zu stehlen, deren finsterer Plan darin besteht, ihren vom Vater nicht geschätzen Verlobten, Harold, das gute Stück wieder her zu bringen.
Wie nicht anders zu erwarten: Jeeves comes to the rescue. Und am Ende löst sich alles auf. Wobei Jeeves leider gezwungen ist, aus dem geheimen Buch der Valet-Gesellschaft Informationen gegen Sir Roderick Spode (dem Bösewicht, gespielt von der Lady des Ensembles) zu verwenden. Na schön. Aber leider wird dem Publikum und Bertie am Ende nicht vorenthalten, worin sein Vergehen besteht. (Irgendwas Schlüpfriges.) Sehr schade. Was mir auch mißfiel, der Anzug von Bertie passte nicht richtig, und die Schuhe von Jeeves waren nicht geputzt.
Am Ende gehen die beiden Helden des Dramas auf Kreuzfahrt. Nett, aber auch nicht mehr.
English Theater, Hamburg
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