2025-01-18
Letzte Woche war ich auf einer Party, und da kam irgendwann das Thema Musik auf, und jemand behauptete, dass sich der Geschmack ab 45 nicht weiterentwickle. Was ich komisch fand, da das bei mir mit 20 der Fall war.
Und einer lobte das letzte Album von Johnny Cash. Meisterwerk und so. Ein anderer empfahl, Cindy Lee eine Chance zu geben, für ihn die Entdeckung des Jahres. Eine Mischung aus Velvet Underground und Motown. Also hörte ich mir Diamond Jubilee an. Und schlecht war das nicht, aber nach einer Weile ging mir das doch etwas auf die Nerven, und ich hatte das Bedürfnis, eine echte Stimme zu hören. Und was mir einfiel war Steve Harley. Stranger Comes to Town von 2010, ein Spätwerk, das ich nicht kannte. Und in der Tat, jedes einzelne Stück ist nicht sensationell gut, aber das Gesamtwerk phantastisch. Sparsam produziert, aber mit der Stimme.
Am nächsten Tag Hobo with a Grin. Darauf befindet sich das wunderschöne Riding the Waves. Nun halte ich ja nicht viel von Virgina Woolf, aber sie inspirierte das Stück, hat also doch nicht umsonst gelebt.
Und dann Uncovered. Das fängt mit einem Cover eines seiner eigenen Stücke an, aber dann uncovered er auch die Beatles, die Stones, Cat Stevens und his Bobhood. Vor allem, und da kamen mir, wie es sich gehört, Tränen in die Augen: Emma von Hot Chocolate. Dieses Album ist von 2020. Jeder Musiker, sagte ein Kritiker, habe das Recht auf ein Pinups. Sehr richtig. Und ein echtes Meisterwerk.
Warum erzähle ich das alles? Weil ich in dem Wikipedia-Artikel zu dem Album las, es sei sein letztes gewesen. Nanu? Und tatsächlich, ich habe das Ableben eines Helden der Jugend verpasst, letztes Jahr im März. Was für eine Schande. Und weder Scaruffi, noch bei der Kellen haben ihn in ihren Jahresrückblicken berücksichtigt.
Cockney Rebel, Steve Harley and Cockney Rebel. Einmal sah ich sie live in der Fabrik. Eines der drei besten Konzerte meines Lebens. Und ihre Live-Platte meine Lieblings-Live-Platte (vielleicht nach Renaissance). Und von allen Stücken das allerbeste: Sebastian. Das habe ich seinerzeit auf Hilversum III gehört. Das Bohemian Rhapsody von Cockney Rebel las ich jetzt. Kein schlechter Vergleich. Nur ungleich besser, natürlich.
Mangle my mind, love me sublime, do it in style,
So we all know, oh yeah!
Pale angel face; green eye-shadow, the glitter is outasight
No courtesan could begin to decipher your beam of light
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