Liedzeit

2025-02-21

Deutsch: Die Doppelgänger.

Wenn den Drehbuchautoren gar nichts mehr einfällt, dann bringen sie einen Zwillingsbruder ins Spiel. In diesem Fall gleich zwei. Bert und Al sind die beiden totgeglaubten Geschwister. Die sind, so wird schnell klar, womöglich noch etwas unbedarfter als unsere Helden. Nicht nur geben sie ihre gesamte Heuer, bis auf einen Dollar, an James Finlayson ab, der verspricht, das Geld anuzulegen und sie so zu Millionären zu machen, sie unterschreiben auch noch eine Quittung, nach der sie ihm Geld schulden.

Natürlich brauchen sie die Kohle schnell doch, denn zwei reizende junge Damen wollen von ihnen mal zumindest ein Essen bezahlt bekommen. Und natürlich denkt Finlayson nicht daran, das Geld herauszurücken. Daraufhin versetzen sie dessen Klamotten, bekommen dafür aber nur zwei Dollar. Dem Wirt hatten sie einen Ring zum Pfand zurückgelassen, den ihnen ihr Kapitän anvertraut hatte. Finlayson gelingt es nun seinerseits, ihre Klamotten zu versetzen und unterdessen sind Stan und Ollie zusammen mit ihren Eherauen in dem Laden gelandet, in dem Wirt und die beiden Damen auf Bert und Al warten.

Mit anderen Worten, ganz schön kompliziert. Die Ehefrauen sind verständlicherweise empört, aber unsere Jungs in ihrer Unschuld erst recht. (Übrigens nennen Ollie und Frau sich Mama und Papa, Stan und Frau dagegen Lover.) Und sie beschließen, ihren Frauen eine Lehre zu erteilen. Es kommen dann noch ein paar Gangster ins Spiel und so dauert es bis Irrungen und Wirrungen beendet sind und die Zwillinge sich glücklich in den Armen liegen.

Es gibt einen sehr schönen running gag, der mich als Kind begeistert hat. Immer wenn Stan und Ollie etwas gleichzeitig sagen, sagt der eine Shakespeare und der andere Longfellow. Und dann sowas wie: wer klettert aus dem Kamin heraus? Der Nikolaus. Mein Bruder und ich haben das eine Zeitlang ganz genauso gehalten.

Keines der ganz großen Meisterwerke, aber viel besser als mittelmäßig.

8/10 DVD