2025-04-13
Zum Glück hatte ich das Stück vorher noch schnell gelesen und kam mit der Handlung so einigermaßen zurecht.
Es geht los mit dem Schauspiel im Schauspiel, bezeihungsweise mit den Vorbereitungen dazu, wo sich Zettel in den Vordergrund drängelt. Irgendwo muss gekürzt werden. Allerdings darf die Frage erlaubt sein, warum eigentlich?
Also, ein Mann möchte seine Tochter lieber tot als mit dem geliebten Mann verheiratet sehen, es muss der andere sein. Auf den berechtigten Einwand, warum er dann nicht selbst diesen heiratet, wird er eher noch störrischer. Kein Wunder, dass die Liebenden, Lysander und Hermia, fliehen. Helena, die ihrerseits unglücklich den ausgesuchten Gatten Demetrius liebt, hat nichts besseres zu tun als dem das zu verraten, woraufhin der den beiden folgt und wiederum von ihr verfolgt wird. Er liebe sie nicht. Sagt er.
Nun trifft es sich, dass der König der Elfen, Oberon, Stress mit der Gattin, Titania, hat und ihr einen Streich spielen will mittels eines Liebeszaubers, der allerdings zunächst gegen unsere menschlichen Helden derart geht, dass nun plötzlich Lysander und später auch Demetrius die Helena lieben. Kein Wunder, dass die beiden Frauen verwirrt sind. Titania dagegen wird gezwungen, den in einen Esel verwandelten Zettel zu lieben.
Alles löst sich irgenwie auf, ob zu einem Happy End, ist noch eine andere Frage. Jedenfalls wird das Laienspiel aufgeführt, und die Zuschauer spendieren Zwischenapplaus, als die Wand ihren großen Auftritt hat.
Gesungen wird natürlich auch. Und gar nicht schlecht. Der Wald ist ganz in Rot gehalten, was dem Stück aber keineswegs schadet.
Mir hat die Inszenierung (Christina Tscharyiski) sehr gut gefallen, so gut, dass ich über die eher mangelhaften schaupielerischen Leistungen des Ensembles hinwegsehen konnte. Frank Günther hat in der Übersetzung genügend Shakespeare gelassen (einschließlich des Namens Puck für Puck), dass man sich zumindest so halb und halb in einem echten Klassiker fühlen konnte.
Was aber will uns der Dichter sagen? Für die Liebe ist ein Kraut gewachsen. Nehme ich an.
Schauspielhaus Frankfurt
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