Als ich mich seinerzeit zum „EDV-Fachredakteur“ ausbilden ließ, hatten wir auch ein Modul, Journalismus, und darin manchmal Gastdozenten. Und der eindruckvollste Mann von denen war Wolf Schneider. Der liebte die Sprache und hasste die Sprecher, weil die die Sprache verhunzen. Alle, außer ihm. Besonders gern erinnere ich mich daran, wie er sich über den falschen Gebrauch von rasant ärgerte. Als hätte das was mit rasen zu tun. Das alles etwas pedantisch, aber mit so viel Witz, dass man ihn lieben musste. Man lese seine Bücher. [weiter]
Ein Film, der in den 30er Jahren in New York spielt. Und (ein wenig) in Amsterdam. Mit Christian Bale und De Niro und Michael Shannon und einem Schwung anderer bekannter Schauspieler. Wie schlecht kann der sein? Und die Vorschau fand ich gut. Und es gab eine gute Besprechung im Radio. [weiter]
Der Mann gehört zu den großen Vätern des Rock 'n' Roll, die zu verehren einem früher eingetrichtert wurde, so wie sagen wir, Carl Perkins und Little Richard. Und die so richtig begeistern doch nicht können. Gut,
Whole Lotta Shakin’ Goin’ On und Great Balls of Fire kann man sich anhören und mit etwas Phantasie und guten Willen ganz okay finden. Und vermutlich hat er grandiose Sachen gemacht, die ich nur nicht kenne. [weiter]
Eine Bowie-Dokumentation, mit Bowie, Bowie und nichts als Bowie. Der Regisseur, Brett Morgen, geht davon aus, dass jeder, der sich das ansieht, eh schon alles über Bowie weiß. Er verzichtet darum auf störende Information und zeigt lieber Bowie, Bowie und nichts als Bowie. Manchmal kommen ganz kurz als Stichwortgeber noch Talkshow-Moderatoren vor. So zum Beispiel mein Freund Dick Cavett. (Habe ich mir nachher im Zusammenhang ganz angesehen. Und man sieht schön, wohin Drogen den Menschen bringen.) [weiter]
Irgendwann war ein verregneter Sonntagnachmittag immer noch gut für einen alten Karl-May-Film. So viel Nostalgie durfte sein. Leider war das irgendwann auch für einen Sonntagnachmittag nicht mehr gut genug. Da blieb eigentlich nur noch die Musik, denn selbst Sam Hawkens konnte den Film nicht mehr retten. Und beinahe hätte ich gesagt, gerade er nicht. Aber das wäre gemein. Denn er war schon gut. Wobei ich den Unfall auf der A24, drei Tote, er zehn Monate auf Bewährung nicht mehr vergessen konnte. [weiter]
War sie die größte englische Schriftstellerin? Vielleicht, nachdem Sue Townsend sich ja schon verabschiedet hatte. Wieviel das bedeutet, kann ich aber nicht sagen. Nur, dass mich der erste Band ihrer berühmten Thomas Cromwell-Saga nur so mäßig bis gar nicht begeistert hat. [weiter]
Stell dir vor, der berühmteste Mann der Welt stirbt, und niemand nimmt es zur Kenntnis. Und genau das ist passiert. Vielleicht nicht genau das, denn der Mann war nur Philosoph, aber von denen immerhin, würde ich sagen, war er der Bedeutendste. Ich spreche von Saul Kripke. [weiter]
Marías war einer der Glücklichen, der seine Karriere, mindestens hier in Deutschland dem Literarischen Quartett zu verdanken hatte. Und einem Buch, das ich seinerzeit artig las und auch gut fand. Dann ein ganz nettes Fußballbuch. Ein äußerst schwaches: Der Gefühlsmensch. Und dann gab es die Schlachten. Daran habe ich mich versucht, musste aber abbrechen. Insgesamt kann das Urteil nur so mittelgut ausfallen. [weiter]
Eine alleinstehende aber in sich ruhende Frau findet in Instanbul eine Flasche, die einen Dschinn enthält. Der will ihr, wie es sich gehört, drei Wünsche erfüllen. [weiter]
Nicht nur eines, sonders zwei russische Wörter zum Allgemeingut gemacht zu haben, ist eine schöne Lebenleistung und da kann man ihm den dumme Spruch nachsehen, der jeden nervt, selbst den, der ihn benutzt. Zumal, aber das ist vielleicht ein Schutzbehauptung, er gar von ihm stammt. [weiter]